• Rund 85 Prozent der Versicherten mit Begutachtung im Hausbesuch zufrieden
• Positives Echo auch für Telefoninterviews zur Feststellung des Pflegegrades
• Versicherte attestieren Medizinischem Dienst Nord kompetente und vertrauenswürdige Begutachtung
84,6 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein sind mit den Pflegebegutachtungen im Hausbesuch durch den Medizinischen Dienst Nord zufrieden. Das ist das Ergebnis der aktuellen Versichertenbefragung für 2024. Auch das während der Corona-Zeit erprobte und erstmals im November 2023 in der Begutachtungsrichtlinie verankerte strukturierte Telefoninterview zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit wird positiv wahrgenommen: 82,6 Prozent der Versicherten zeigten sich hier zufrieden. Damit erreicht das strukturierte Telefoninterview eine vergleichbare Zufriedenheitsquote wie der persönliche Hausbesuch und etabliert sich weiter als anerkanntes Begutachtungsformat. Die jährliche Befragung der Versicherten ist gesetzlich vorgeschriebenen und erfolgt einmal pro Jahr durch eine unabhängige wissenschaftliche Stelle (2024: BQS Institut für Qualität & Patientensicherheit GmbH).
Für die Befragung wurden mehr als 1.700 anonymisierte Fragebögen aus dem Jahr 2024 ausgewertet. Demnach waren 84,6 Prozent der zufällig ausgewählten Befragten mit der Begutachtung im Hausbesuch zufrieden (Telefoninterview 82,6 Prozent), 9,9 Prozent waren teilweise zufrieden (Telefoninterview 13,3 Prozent) und 5,5 Prozent (Telefoninterview 4,0 Prozent) unzufrieden. Damit bleibt das Vertrauen der Versicherten in die Arbeit des MD Nord weiter auf hohem Niveau. In den Vorjahren hatte die Zufriedenheitsquote bei 83,9 (2023) und 83,5 (2022) Prozent gelegen.
„Wir bedanken uns für das große Vertrauen, das uns die Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein entgegenbringen. Es ist eine Auszeichnung, dass die Zufriedenheit auch in Zeiten einer Rekordauftragslage mit fast 200.000 versichertenbezogenen Stellungnahmen und Gutachten in 2024 und einem sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel hoch bleibt“, ordnet Helge Neuwerk, Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Nord, die Ergebnisse der Versichertenbefragung ein. „Die Zahlen zeigen, dass die Versicherten im Norden beiden Begutachtungsformaten – dem persönlichen Hausbesuch und dem strukturierten Telefoninterview – positiv gegenüberstehen. Auf dieser Erkenntnis sollten wir aufbauen und gerade auch im Angesicht des demographischen Wandels mit einer stark steigenden Anzahl an Menschen mit Pflegebedarf offen für neue Formate der Begutachtung sein. Digitale Begutachtungsformen, wie etwa die Videotelefonie, könnten perspektivisch dabei helfen – den entsprechenden rechtlichen Rahmen vorausgesetzt – auch hohe Fallzahlen zeitnah zu bewältigen. Für alle Begutachtungsformen gilt aber auch dann unverändert: Die Gutachterinnen und Gutachter des Medizinischen Dienstes Nord arbeiten unabhängig und verantwortungsvoll im Sinne der Patientensicherheit und der Solidargemeinschaft der Versicherten“, so der Vorstandsvorsitzende weiter.
Kompetent, einfühlsam und vertrauenswürdig
Mit der Gesprächsführung der Gutachterinnen und Gutachter zeigten sich 85,7 (Hausbesuch) bzw. 87 Prozent (Telefoninterview) der Befragten zufrieden. Sie bewerteten die Mitarbeitenden des Medizinischen Dienstes als vertrauenswürdig, kompetent, einfühlsam und respektvoll im Umgang. Die Befragung bestätigt, dass die Abläufe der Pflegebegutachtung aus Sicht der Versicherten gut organisiert sind. Besonders wichtig war den Versicherten die Kompetenz der Gutachterinnen und Gutachter und genügend Zeit, um auf die individuelle Pflegesituation eingehen zu können.
„Wir freuen uns über die Bestätigung von so vielen Versicherten, dass unsere Gutachterinnen und Gutachter freundlich und kompetent auftreten. Das spricht für die hohe Professionalität des Medizinischen Dienstes in Hamburg und Schleswig-Holstein“, betont Dr. Martin Schünemann, Leiter der Abteilung Pflegeversicherung des Medizinischen Dienstes Nord. Die Befragung zeigt aber auch deutlich: Versicherte wollen die Gutachterinnen und Gutachter als beratende Akteure im Pflegeprozess und wünschen sich mehr Zeit, um für sie wichtige Punkte besprechen zu können. „Ein Fragebogen zur Pflegesituation, der vorab von der versicherten Person oder den An- und Zugehörigen ausgefüllt wird, sowie verbesserte Prozesse innerhalb der Begutachtung helfen, mehr Zeit für individuelle Anliegen zu haben“, so Schünemann weiter und betont: „Auch im Medizinischen Dienst Nord spüren wir den Fachkräftemangel, deshalb sind wir auf schlanke und effektive Prozesse angewiesen, um unseren gesetzlichen Aufgaben bestmöglich nachzukommen.“
Von den im vergangenen Jahr in Hamburg und Schleswig-Holstein versandten 4.872 Fragebögen sind etwa 1.770 beantwortet und ausgewertet worden. Zusätzlich haben jeweils rund ein Drittel der Befragten freie Kommentare, Lob und Kritik auf den Fragebögen abgegeben. Diese hohe Resonanz zeigt das Interesse der Versicherten am Thema Pflegebegutachtung. Die vielen individuellen Rückmeldungen nutzt der Medizinische Dienst, um seine Abläufe stetig zu verbessern.
Die Ergebnisse der repräsentativen Versichertenbefragung zur Pflegebegutachtung 2024 stehen hier zum Download bereit. Eine barrierefreie Version des Dokuments ist hier aufrufbar.
Hintergrund
Im Jahr 2024 begutachteten die Gutachterinnen und Gutachter des Medizinischen Dienstes Nord rund 180.000 Versicherte zur Einstufung in einen der fünf Pflegegrade. Die Befragung der Versicherten zu ihren Erfahrungen mit der Pflegebegutachtung erfolgt regelmäßig: Seit 2014 erhalten zufällig ausgewählte Versicherte, die einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung gestellt haben, einen anonymisierten Fragebogen, mit dem sie die Gutachterinnen und Gutachter sowie den Ablauf der Pflegebegutachtung bewerten können. Die Auswertung der Fragebögen erfolgt durch eine externe wissenschaftliche Stelle, 2024 durch die BQS Institut für Qualität & Patientensicherheit GmbH.